1 Zirkus + 1 Vision + 9 Artisten = 1 Show der Extraklasse

 1 Zirkus + 1 Vision + 9 Artisten = 1 Show der Extraklasse

„Cirque“ – das „Theater der Freigeister“ hält Einzug in den Stuttgarter Friedrichsbau

Das Jahr 2024 ist für das Friedrichsbau Varieté Stuttgart ein ganz besonderes Jahr: So heißt es 30 Jahre Friedrichsbau und das ist natürlich ein Anlass, der gebührend gefeiert werden muss!

Daher erwarten auch die Zuschauer das ganze Jahr über besondere Aktionen, wie zum Beispiel kostenlose Backstage Führungen an ausgewählten Tagen, allerlei Gastspiele oder der „Tag der offenen Tür“ am 05.05.2024!

Mit der Show „Cirque“ hat sich Regisseur Ralph Sun in diesem Jubiläumsjahr wohl ein ganz besonderes Geschenk gemacht und nicht nur er profitiert von dieser einzigartigen „Zirkus-Crew“! Nein, auch das Publikum kommt in den Genuss von hochgradiger Unterhaltung, die abwechslungsreich wie nie ist!

Wie der Titel bereits erahnen lässt, dreht sich die Rahmenhandlung der Show um einen Zirkus und dessen illustrer Künstlerschar!

So treffen Akrobaten auf Messerschlucker, Gaukler auf Nackedeis und einfache Gemüter auf Machos!

Wer nun jedoch denkt, dass sich der Friedrichsbau während der Show in eine Zirkusmanege verwandelt, der irrt sich gewaltig!

Den Publikum wird die „private Seite“ des Zirkus präsentiert – das Bühnenbild stellt die Unterkünfte der Showsteller dar, was nochmals einen völlig anderen Charakter vermittelt, als wenn einen ein nachgebildeter Zirkus erwartet hätte.

So passt dieses treffend gewählte Bühnenbild auch zur Botschaft des Abends: Vieles ist nicht so, wie es scheint und wer seine Visionen lebt, der ist wirklich frei!

Wie oft werden Menschen aufgrund ihrer Andersartigkeit verurteilt oder gemieden! Im „Cirque“ findet jeder seinen Platz und „Familienoberhaupt“ Merlin Johnson, der während des Abends als Tausendsassa musikalisch, magisch und komödiantisch unterhält, nimmt auch neue, verlorene Seelen auf, die eine Bleibe suchen. Auch wenn es nur auf Zeit ist.

So auch Tänzerin Coco Belle aus Großbritannien, die mit verführerischem Charme und Eleganz die Vergangenheit sowie den lasziven Charme des Burlesque wieder auferstehen lässt! Ob noch züchtig bekleidet mit einem Federfächertanz oder die Hüllen fallen lassend im 2. Akt des Abends, Coco bezaubert nicht nur mit ihrem Körper, sondern auch mit einer gewissen Schüchternheit, die insbesondere in der Szene, in der sie des Nachts zum Zirkus hinzustößt, offenbart wird.

Vielseitig ist auch Künstlerin Ofelia Grey, sie jongliert mit Stäben und schwingt die Hüften beim Hula Hoop. Die aus Litauen stammende Grey verbindet Witz mit Drama, so tanzt sie locker über die Bühne, während sie eine Vielzahl von Stäben meterweit über ihrem Kopf jongliert, als wäre es das Leichteste der Welt.

Ebenso unbeschwert und mit einem Hauch von Ironie kommt Lisa Chudallas Auftritt daher. Die vielseitige Artistin beherrscht noch zusätzlich eine ganz besondere Kunst, die man früher häufig nur bei Männern sah: Das Messerschlucken! Hierbei wechseln sich beim Publikum Respekt, Ehrfurcht, aber auch ein gewisser Ekel ab. Wie kann man nur so lange Schwerter und Degen schlucken, ohne zu würgen oder sich zu verletzen?

Die Augen der Zuschauer, die wie gebannt auf Chudalla gerichtet waren, drückten genau dies aus!

Jedoch zeigt die deutsche Künstlerin auch, wie stark sie beim Aerial Chain ist – sie schwingt sich an einer dicken Kette über die Bühne und beeindruckt mit Grazie und Stärke!

Extrem beeindruckend ist auch das ukrainische Duo Aleksandr & Vlad. In ihren „ikarischen Spielen“, bei dem sie Ikarus aus der Legende huldigen, der vom Fliegen träumte, demonstrieren sie Wagemut und Körperbeherrschung zugleich!

Mit Kraft und Akrobatik zeigen sie Überschläge und Saltos der besonderen Art.

Über eine ebenso fast übermenschliche Kraft scheint Robert Best zu verfügen. Der selbstverliebte Macho, wie er sich gerne in seinen Showacts präsentiert, zeigt voller Gelassenheit einarmige Handstände, dabei liest er noch ein Buch oder er balanciert noch auf Autoreifen. Ein kurzer Schluck Motorenöl und der nächste Handstand gelingt!

Jana Vogel kommt hingegen ohne Motoröl aus – sie zeigt am Aerial Hoop Dynamik und atemberaubende Aktobatik. Ob mit Tempo oder emotional – die 19jährige begeistert am Luftring und erntet dafür auch viel Applaus.

Doch so talentiert auch all diese „Freigeistert“ von „Cirque“ sind – der wahre Star des Abends ist ein völlig anderer: Nämlich Collins Lil. Brother, alias Helmut!

Der gute Helmut ist ein wenig einfältig, hilft jedoch Merlin bei seiner magischen Show Nummer oder versucht, die Damen des Publikums mit seinem Adonis Körper und seinem unverwechselbaren Charme zu beeindrucken! Helmut zeigt das „Kind im Manne“ und das macht ihn ungemein sympathisch, aber manchmal auch etwas „spooky“ – er verwirrt gerne und stellt die perfekte Ergänzung zu all den großen und aufwändigen Shownummern dar. Man könnte beinahe behaupten, „Helmut“ mime den Clown der Truppe. Doch so einfach lässt sich sein Part nicht kategorisieren!

Helmut ist eben Helmut!

Aber überzeugen Sie sich doch selbst von „Cirque“ und lernen Sie die illustre Mannschaft kennen! Bis zum 02.06.2024 haben Sie noch die Chance dazu!

Treten Sie ein, wenn es wieder heißt:

Manege frei für „Cirque“!

Tickets und weitere Informationen unter:

www.friedrichsbau.de

Text: Franziska Maier

Fotos: Alexandra Klein

Franziska